In der Spielzeit 2014/15 hat das Landestheater Coburg gemeinsam mit dem Lions Club Coburg erstmals das Coburger Forum für junge Autoren veranstaltet. Die Premiere des Siegerstücks fand am 12. Juni 2015 anlässlich des 50. Jubiläums unseres Clubs statt. Nach der positiven Resonanz auf diesen neuen Wettbewerb zur Autorenförderung findet in der Spielzeit 2016/17 die zweite Auflage des Coburger Forums statt.
Das Landestheater und der Lions Club Coburg freuen sich nun, die Sieger des diesjährigen Wettbewerbs zu präsentieren. Wieder waren Theaterautoren am Beginn ihrer Laufbahn aufgefordert, Stücke einzureichen, die an ein jugendliches Publikum adressiert sind. Im Zeichen des 2017 stattfindenden Lutherjahres war eine thematische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex „Glaube, Freiheit, Krieg“ gewünscht.
Zwei Neuerungen bringt das 2. Coburger Forum für junge Autoren: Zum einen wurde der Kreis der Autoren erweitert, da auch Texte anderssprachiger Autorinnen und Autoren eingereicht werden konnten. Zum anderen wurde der Gedanke der Nachwuchsförderung weitergeführt durch die Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Bereich Regie und mit der Hochschule Coburg im Bereich Bühnen- und Kunstbild.
Aus allen Einsendungen wählte die Jury aus Vertretern des Landestheaters, des Lions Club Coburg sowie externer Experten das Siegerstück „Jihad Baby!“ von Daniel Ratthei aus. Mit der Prämierung ist ein Preisgeld von 6.000 € sowie die Uraufführung des Stückes auf der Studiobühne der Reithalle verbunden. Die Uraufführung findet am 24. Februar 2017 statt. Hannes Köpke wird die Uraufführung inszenieren.
Die zweit- bzw. drittplazierten Stücke „Boat People Opera“ von Syrene Nazora, „Rakete“ von Enver Husicic sowie „Schwestern halb/halb“ von Katharina Peter werden im Rahmen eines Autorenabends im Februar 2017 in szenischer Lesung präsentiert.
Daniel Ratthei: Jihad Baby!
Danieel Ratthei wurde 1979 in Cottbus geboren und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Zur Zeit ist er festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater in Würzburg.
Jona gehen seine Lehrer und Eltern mit ihrer geheuchelten politischen Korrektheit und ihrem oberflächlichen Lebensstil ziemlich auf die Nerven. Sein Freund Musa nimmt ihn mit in die Moschee, in der Gemeinschaft dort fühlt er sich wohl und konvertiert schließlich zum Islam. Er verliebt sich in Jenny, doch die soll für ihn tabu sein. Die Strenge des Glaubens und der familiäre Umgang unter den Brüdern geben ihm aber Halt. Musa nimmt ihn schließlich mit zu einem privaten Treffen, bei dem es um einen richtigen Kampfeinsatz im Namen Allahs gehen soll. Die anfängliche Begeisterung Jonas kippt, doch er kann sich nicht entziehen.