Arbeitsbericht zum Hilfsprojekt „Dorfschule in Uganda“
Projektjahr 2017
Projektleiterin und Berichterstatterin:
Katja Kühne
Vom 08. bis zum 17. April 2017 war ich wieder an „meiner“ Dorfschule in Uganda. Diesmal konnte ich 4500 Euro Spendengelder mitnehmen. Diese setzten sich einerseits aus Zuwendungen von Freunden, Kollegen und Bekannten zusammen, andererseits sind aber mittlerweile auch schon Firmen und Vereine auf mein Projekt aufmerksam geworden. So spendeten mir das Kinderbasarteam aus Scheuerfeld bei Coburg 250 Euro und der Lions Club Coburg sogar sensationelle 1000 Euro.
An der Schule eingetroffen, wurde ich gleich von den Kindern begrüßt – und das an einem Sonntag. Es hatte sich einfach im Dorf herumgesprochen, dass Frau Katja wieder da ist. Ich konnte mit Freude feststellen, dass das ursprüngliche Schulgebäude nun restlos verputzt ist und einen schönen ockerfarbenen Anstrich bekommen hat. Der Zaun, den wir im letzten Jahr noch bei einem örtlichen Handwerker bestellt hatten, war auch errichtet. Insgesamt wirkte das Schulgelände sehr aufgeräumt und von herumliegendem Alltagsmüll befreit, was mich sehr gefreut hat.
Für unser neues Ziel, die große Solaranlage, waren wir nun gemeinsam mit einem Fachmann zwei Tage in Kampala unterwegs, um Preise zu vergleichen und letzten Endes alles Notwendige zu kaufen. Gleich am selben Tag machte sich der Techniker auch daran, die Anlage zu installieren. Auf dem Weg zur Stadt haben wir auch bei einem Händler ein Kinderkarussell gekauft, das auf der Spielwiese installiert wurde. Des Weiteren konnten das Verwaltungsbüro weiter ausgebaut werden und im neuen Schulgebäude, dem „Katja-House“, wurden Fenster eingebaut. Außerdem bekam das „Katja-House“ endlich seinen Außenputz. Ich habe noch den Beginn der Putzarbeiten verfolgt, inzwischen wurden mir vom Schulleiter aber auch die Fotos von der Fertigstellung zugesandt.
Natürlich habe ich auch wieder viel Zeit mit den Kindern verbracht. Am Samstag fand ein großes Sportfest statt, bei dem ich feststellte, dass alle Ausrüstungsgegenstände, ich vor zwei Jahren mitgebracht hatte (Bälle, Sprungseile, Stoppuhren, Maßbänder usw.) noch vorhanden waren.
Bei der Gelegenheit konnte ich auch die Briefe der fünften Klasse der Realschule Ebrach übergeben. Die ugandischen Kinder bedankten sich mit kleinen Antwortnachrichten und Bildern, die bereits ihre stolzen Besitzer in Ebrach gefunden haben. Selbstverständlich konnten wir auch wieder sechs besonders armen Kindern das Schulgeld bezahlen.
Gemeinsam mit dem Lehrer-Team habe ich weitere Ziele für die Zukunft aufgestellt. Einerseits habe ich deutlich gemacht, dass ich von den Lehrern guten und zuverlässigen Unterricht erwarte und die Kinder gut für die Prüfungen und für weiterführende Schule vorbereitet werden. Außerdem möchte ich weiter bei allen den Blick für eine saubere und aufgeräumte Schule schärfen, was in Uganda nicht selbstverständlich ist. Ich habe mir gewünscht, im nächsten Jahr Papierkörbe und eine Abfallgrube im Außenbereich der Schule vorzufinden – mal sehen, ob es klappt, ich bin aber sehr zuversichtlich. Was die weitere Schulausstattung angeht, möchten wir im nächsten Jahr die Solaranlage noch verstärken, sodass perspektivisch auch Computer und Drucker darüber betrieben werden können.
Ein großer Traum aller ist ein kleiner Bus, mit dem Kinder zur Schule gefahren werden könnten oder auch einmal Schulausflüge möglich werden. Man muss bedenken, dass viele der Kinder noch nie einen Elefanten, eine Giraffe oder einen Löwen in der Natur gesehen haben, denn die gibt es nur in den Nationalparks, wo ein normales Kind vom Dorf nicht so ohne Weiteres hinkommt.
Bald bin ich wieder da!
Coburg, im Juni 2017